Carl & Charlotte zur Treue e.V.
Freiheit Toleranz Humanität Gleichheit Menschenliebe Brüderlichkeit
Aktuelles
Überblick über die Veranstaltungen unserer Loge und unseres Wohltätigkeitsvereins.
Kommende Veranstaltungen
Hier finden Sie die kommenden Veranstaltungen der Loge. Im Kalender können Sie sich über weitere Events informieren.
FAQ
Einblicke und Wissenswertes
Wer kann Freimaurer werden?
In den sogenannten „Alten Pflichten der Freimaurer“ von 1723 heißt es, dass nur „ein freier Mann von gutem Ruf“ in eine Freimaurer-Loge aufgenommen wird. Was heißt das heute? Zuerst einmal bedeutet ein „freier Mann“ zu sein, dass der Kandidat volljährig und im Besitz seiner bürgerlichen Rechte ist. Außerdem muss er in der Lage sein, den zeitlichen und finanziellen Anforderungen einer Logenmitgliedschaft nachzukommen. Äußerliche Merkmale wie sozialer Status, Beruf, Einkommen oder Bildungsstand haben für die Aufnahme in eine Freimaurerloge keine Bedeutung. Der „Suchende“, wie
Freimaurer den Aufnahmekandidaten bezeichnen, sollte sich für moralisch-philosophische Themen interessieren und weiter zur Arbeit am eigenen Charakter bereit sein. Wer hofft, über die Bruderschaft finanzielle, menschliche, gesellschaftliche, berufliche oder andere Probleme lösen zu können, ist in der Freimaurerei falsch; ebenso derjenige, der sich über die Freimaurerei berufliche oder gesellschaftliche Vorteile erhofft. Logen sind keine Selbsthilfegruppen und keine Karriereschmieden. Angelehnt an einen uralten Satz will die Freimaurerei „gute Männer besser machen“.
Wie werde ich Freimaurer?
Bitte beachten Sie: Das Mindestalter für die Kontaktaufnahme liegt bei 18 Jahren. Zunächst nehmen Sie Kontakt mit der Loge auf. Dies kann per E-Mail oder Post geschehen. Im Anschluss wird sich der Sekretär oder der Gästebeauftragte bei
Ihnen melden. Mit Ihrer Anfrage starten Sie einen arbeitsintensiven Prozess innerhalb unserer Loge, denn wir freuen uns über interessierte Gäste, nehmen uns für Sie Zeit und bereiten uns vor. Bitte seien Sie sich dessen bewusst und achten Sie darauf, dass Ihre Angaben ausführlich und wahrheitsgemäß sind. Auch über Ihre Beweggründe sollten Sie sich eingehend Gedanken machen. Dies hilft Ihnen, gezielt Fragen zu stellen und uns, Sie besser kennenzulernen. Freimaurer werden bedeutet zuallererst Arbeit an sich selbst und schließlich an der Gesellschaft zu leisten. Haben Sie nach einer gewissen Zeit die Loge, aber auch die Loge Sie, kennengelernt, wird man sich zu einem geeigneten Zeitpunkt mit Ihnen über die weiteren Schritte hin zur Aufnahme unterhalten.
Gästeabende
Ihr Weg in die Freimaurerei beginnt mit dem Besuch unserer Gästeabende. Diese gemeinsamen Abende werden von einem Kurzvortrag zu einem freimaurerischen Thema begleitet. Ihnen bietet sich hierbei die Möglichkeit, Fragen zu stellen und sich ein Bild zu machen, ob Freimaurerei im Allgemeinen und unsere Loge im Besonderen, das ist, was Sie sich vorgestellt haben. Vor der Aufnahme in unsere Loge besuchen Sie uns in der Regel ein Jahr lang jeweils einmal im Monat zu diesen Abenden. Die Freimaurerei ist ein Lebens- und Freundschaftsbund. Aus diesem Grunde dauert der Aufnahmeprozess länger und ist offen – für beide Seiten. Die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge ist als lebenslanger Bund ausgelegt und aus vormals Fremden sollen schließlich Brüder und Freunde werden. Da muss der Bewerber zur Loge passen und umgekehrt. Aus diesem Grund ist ein regelmäßiges Erscheinen zu unseren Gästeabenden oder eine Abmeldung bei Verhinderung wünschenswert.
Vom Wesen der Freimaurerei
Freimaurer arbeiten zuallererst an sich selbst oder vielmehr an ihrem „rauen Stein“, wie es Freimaurer selbst nennen. Denn sie wissen, dass die Werte, zu denen sie sich bekennen, immer wieder lebendig gemacht, präzisiert und in stets neuem Bemühen erarbeitet werden müssen. Der Freimaurer ist nicht Gast in seiner eigenen Loge, sondern Baustein zur Verwirklichung der Einheit von leitender Idee, brüderlicher Gemeinschaft und vertiefendem Erlebnis. Hierin liegt ihre Besonderheit als Symbolbund gegenüber allen anderen Zusammenschlüssen mit verwandten Zielen. Als Mitwirkende eines ethischen Bundes treten die Freimaurer für Freiheit, Humanität, Brüderlichkeit, Toleranz, Menschenliebe und Gerechtigkeit ein.
Wie immer man die alte und stets neue Frage: Was ist Freimaurerei? beantwortet, wichtig ist, den Freimaurerbund als Einheit von gelebten Werten, Gemeinschaft und symbolischem Ausdruck zu begreifen. Erfüllte Freimaurerei verwirklicht sich nur im Zusammenspiel aller ihrer Elemente.
Die Loge
Grundlage freimaurerischen Wirkens ist die Loge. Sie ist Zentrum geistiger Arbeit, Übungsstätte freimaurerischer Werte und Ort der Begegnung und ernster Besinnung. Für den Erfolg ihrer Arbeit als Bauhütte, wie sie von Freimaurern auch genannt wird, ist ein offenes und ehrliches Miteinander Voraussetzung. Zum Zeichen engster Verbundenheit und Vertrautheit nennen sich die Freimaurer untereinander “Brüder”. Am geselligen Leben der Loge nehmen auch die Frauen oder Partner der Mitglieder und ihre Familien teil.
Rituale in der Freimaurerei
Zur Freimaurerei gehören seit jeher Rituale.
Die Rituale der Freimaurer – die geschlossenen rituellen Versammlungen – werden als Tempelarbeiten bezeichnet. In ihrem überlieferten Ablauf werden die freimaurerischen Werte durch Symbole und Allegorien, aber auch durch besondere Sprache und symbolische Handlungen vermittelt, wobei Verstand und Gefühl gleichermaßen angesprochen werden sollen. Freimaurerische Rituale sind wesensstiftend für die Bruderschaft, sind aber keineswegs die ganze Freimaurerei. Es ist ein spezifisches Medium zur kontemplativen Erfahrung freimaurerischer Werte und Spiritualität. Die Rituale besitzen trotz der historisch begründeten Anlehnung an die Dombautradition keinen religiösen Charakter und vermitteln keine Heilslehren. Sie verpflichten nicht auf religionsspezifische Inhalte oder metaphysische Glaubenssätze. So können sich Freimaurer unterschiedlicher Glaubensrichtungen gemeinsam darin wiederfinden. In besonderen aufeinander aufbauenden Initiationsritualen wird jeder neue Bruder als Lehrling aufgenommen, zum Gesellen befördert, schließlich zum Meister erhoben und durchwandert so geleitet alle Erkenntnisstufen der Freimaurerei.
Die von der Symbolik des handwerklichen Arbeitens getragene Ritualistik vereint in sich auch Elemente des natürlichen Kosmos, der als die Urform des Raumes den Tempel überwölbt. Die Bezeichnung Tempel für den Ritualraum einer Loge geht zurück auf den Salomonischen Tempel, das erste große steinerne Bauwerk, das in der Bibel genannt wird. Der Tradition der Steinmetzbauhütten des Mittelalters folgend, haben ihn die Freimaurer zum Leitbild genommen. So betrachten die Freimaurer die Loge als Bauhütte zur Versammlung und das Ritual im Tempel als symbolische Arbeit am Bau des Tempels der Humanität.
Der Gedanke Freimaurer werden zu wollen, sollte dementsprechend begleitet sein von einer zugewandten Offenheit gegenüber rituellen Inhalten und symbolischen Erlebniswelten.
Das Geheimnis
Die Freimaurerei ist kein Geheimbund. Geschichte, Wesen, Ziele, Satzung und auch die Namen der Vorstände von Großloge und Logen sind öffentlich zugänglich. Selbst die Rituale sind oft publiziert worden. Trotzdem halten die Freimaurer an der Verschwiegenheit über die Einzelheiten ihres Brauchtums fest. Dieses Schweigen schützt das Erlebnis und stiftet Vertrauen. Die Stellung der Freimaurerei in der Gesellschaft von heute erfordert einerseits von Loge und Großloge eine die eigene freimaurerische Identität vermittelnde Öffentlichkeitsarbeit. Jedoch wird es auch heute noch abgelehnt, das freimaurerische Brauchtum und interne Vorgänge des Bundes zu verbreiten. Durch ihre Preisgabe würde sich die Freimaurerei nicht nur eines wesentlichen Elements ihrer Wirksamkeit nach innen und außen berauben. Sie würde vor sich selbst unglaubwürdig und gefährdete das auf Schweigen und Vertrauen beruhende innere Band.
Religion
Freimaurerei ist weder Religion noch Kirche, ebenso ist die Freimaurerei keine Religionsgemeinschaft. Sie schließt vielmehr Menschen der verschiedensten religiösen Überzeugungen im Bewusstsein verbindender Werte auf der Grundlage einer gemeinsamen Symbolsprache zusammen. Die Freimaurerei beruht jedoch auf einer religiösen Grundlage, insofern sie der Stellung des Menschen in der Welt und seiner Beziehung zur Transzendenz in ihrem Brauchtum und Ritualen sinnlichen Ausdruck gibt. Die Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft ist kein Hinderungsgrund für die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge. Auseinandersetzungen über Glaubensfragen sind im Freimaurerbund nicht gestattet. Freimaurerei enthält sich jeder Jenseitsorientierung und bezieht sich nur auf das diesseitige menschliche Handeln. Sie kennt keine Dogmen und lässt jeder individuellen Überzeugung Raum, sofern diese mit den Grundwerten des Freimaurerbundes vereinbar ist.
Politik und Gesellschaft
Der Freimaurerbund vertritt keine politische Ausrichtung und verzichtet darauf, politische Programme zu formulieren und nimmt nicht teil an parteipolitischen Auseinandersetzungen. Ebenso sind Auseinandersetzungen über parteipolitische Fragen Innerhalb der Loge nicht gestattet. Gleichwohl nehmen Freimaurer als Bürger unserer Gesellschaft teil an gesellschaftlichen Prozessen und sind aufgefordert ihre Werte im Alltag zu leben. Denn nicht die Loge oder die Freimaurerei an sich wirkt in der Gesellschaft, sondern der einzelne Freimaurer durch sein Streben nach Toleranz, Menschlichkeit, Gerechtigkeit, Freiheit und Frieden.
„Die Freimaurerei ist nichts Willkürliches, nichts Entbehrliches, sondern etwas Notwendiges, das im Wesen der Menschen und der bürgerlichen Gesellschaft gegründet ist“ – Gotthold Ephraim Lessing »Ernst und Falk – Gespräche für Freymäurer«
Wohltätigkeit
Die Freimaurerei ist keine Hilfsorganisation und kein Service-Club. Doch gehört es zu den Grundsätzen der Freimaurer durch tätige Umsetzung der freimaurerischen Tugenden wie Humanität, Toleranz und Menschenliebe auch wohltätig
zu sein. So hat die Loge schon Anfang des 19. Jahrhunderts durch ihren »Unterstützungsverein für Waisen« Menschen und Organisationen in Offenbach direkt unterstützt und legte durch diesen Verein den Grundstein für die Sozialarbeit in Offenbach, da es zu dieser Zeit noch keine öffentliche Fürsorge in der Stadt gab. Bis heute ist sie hierfür durch den »Freimaurerischen Wohltätigkeitsverein Carl und Charlotte zur Treue e.V.« in Offenbach aktiv.
